Neugierig schaut ein älteres Ehepaar über den Zaun, sieht zu wie ein Mann einen neuen Weg aus Holz verlegt. Schritt für Schritt können die Anwohner von der Bushaltestelle aus miterleben, wie sich der Garten das Kinderhauses Leubnitz e.V. an der Karl-Laux- Strasse verändert. Im Jahre 1988 wurde der DDR-typische Plattenbau übergeben. In einem Teil war der Kindergarten, im anderen die Kinderkrippe untergebracht. “ Ein Zaun im Garten trennte die Kleinen von den Großen”, sagte Beate Nobis, Geschäftsführerin des Kinderhaus- Vereins. Vor zwei Jahren hat der Verein als Freier Träger beide Einrichtungen übernommen und zusammengebracht. Wenn Geld zur Verfügung stand, wurde umgebaut und verändert. Viele Räume sind schöner oder auch praktischer geworden. Nur der Garten behielt lange Zeit sein altes Aussehen. Bis die Eltern und Mitarbeiter entschieden haben: Es muss sich etwas ändern. Die alten Plattenwege wurden zunehmend zur Unfallquelle, die Sandkästen luden nicht mehr zum hingebungsvollen Spiel ein. Im November vergangenen Jahres wurde geplant. Seit März diesen Jahres wird fleißig gebaut. Ein Labyrinth und ein Weidenhügel sind schon fertig. Ebenso der Sandkasten, der mehr eine Sandspielfläche ist. Von den angenehmen Holzwegen drumherum können auch die kleinen leicht in den Sand rutschen. In der Fläche selbst, gibt es große Steine und Holzfiguren zum festhalten und klettern. Die bunte Kinderwelt wird von einer Grillecke, von Hügeln und Mulden ergänzt. Mittendrin steht eine alte Kletterburg. “ Was tauglich und schön ist, bleibt natürlich erhalten”, sagt Jan Doppelmann. Den Landschaftarchitekten und Freiraumplaner haben die Eltern für das Projekt engagiert.  

Nichts geht bei so einem Vorhaben, wenn die Kindereinrichtung auf sich allein gestellt ist. Deshalb haben sie sich Partner gesucht und gefunden. Ganz vorne dran die Eltern. “ Fünf Stunden pro Jahr zum Erhalt der Einrichtung sind vereinbart”, sagt uns Gabriele Forkert, die stellvertretende Leiterin. “ Viele leisten mehr, gerade jetzt, da wir den Garten neu gestalten.” Außerdem unterstützen die Eltern die Arbeiten mit Baumaterial. Viele Kinder haben Steine mitgebracht, und so wird der Grill von einer ganz außergewöhnlichen bunten Mauer umrahmt. “Im Herbst wird es größere Einsätze zur Gartenpflege geben”, sagt Halina Starklopf. Die Landschaftsarchi- tektin hat wie andere Elternvertreter auch, die Gestaltungsideen bekannt gemacht und Mitarbeit organisiert. “ Unterstützung kommt auch vom Treff Hotel, der Baustoff Firma Metzger, der Naturschutzbehörde der Stadt und dem Brauhaus Reudnitz bei Leipzig”, sagt Frau Forkert. “ Nicht zu vergessen unsere Mitarbeiter selbst, den Hausmeister und den Zivildienstleistenden.” Um alle Gestaltungs- pläne zu verwirklichen, werden insgesamt etwa 50.000 Euro gebraucht. da hilft jeder Euro. Am Montag rief Beate Nobis in der Redaktion an: Die Eltern der sechsjährigen Anna haben als Firma 500 Euro gespendet. Der Erste Bauabschnitt ist fertig. Am 14.Mai um 10.00 Uhr wird er offiziell übergeben. Ein guter Grund für die 215 Kinder zwischen einem halben Jahr und Zwölf, gemeinsam mit Erziehern, Eltern, den Helfern und Gästen ausgelassen zu feiern